Gemüsegarten anlegen 🧑🌾
Der Weg zum eigenen Gemüsebeet ist nicht schwer. Es handelt sich dabei auch nicht um eine exakte Wissenschaft, was durch die Existenz duzender unterschiedlicher Anbauphilosophien (z.B. Permakultur oder No-Dig) offensichtlich wird. Also einfach drauf losbuddeln? So einfach ist es dann auch wieder nicht. Hier findest du eine kurze Zusammenfassung, wie wir uns das Anlegen eines Gemüsegarten vorstellen.
Beim Anlegen eines Gemüsebeets solltest du großen Wert auf die Auswahl des Standorts legen.
Das aller wichtigste ist eine ausreichende Versorgung der Pflanzen mit Sonnenlicht. Hier sind wir ehrlich: hast du nur ein total schattiges Plätzchen für dein Beet, empfehlen wir dir eher auf dem Balkon der auf der Fensterbank zu gärtnern.
Der zweite Punkt ist die Qualität des Bodens. Hier gibt es zwei Extreme: zu sanding oder zu lehmig. Sandingen Boden erkennst du daran, dass er sehr schnell austrocknet und die Erde keine Klumpen bildet, wenn du sie im nassen Zustand zusammenpresst. Lehmiger Boden ist genau das Gegenteil. Er bleibt extrem lange feucht und im nassen Zustand lassen sich aus ihm Würste formen. Der ideale Boden liegt genau dazwischen. Du kannst aber trotzdem auf beiden Böden Gemüse anbauen - lass dich also nicht davon entmutigen!
Aus eigener Erfahrung wissen wir: Je weiter der Garten vom Haus entfernt ist, desto seltener schaut man nach dem Rechten. Deshalb empfehlen wir dir (falls du die Möglichkeiten hast) deinen Gemüsegarten so nah wie möglich am Haus zu errichten.
Bevor du loslegst, solltest du dir noch überlegen, wie viel Platz du für deine Beete benötigst.
Die ideale Beetgröße hängt von mehrere Faktor ab wie z.B. der Auswahl der Pflanzen, dem Pflanzabstand, der Fruchtbarkeit des Bodens, der Menge an Sonnenlicht und der gewünschten Menge an Erträgen. Generell gilt: fang erstmal klein an und arbeite dich Schritt für Schritt nach oben. Eine gute Einstiegsgröße liegt bei ca. 5 bis 10 m2.
Skizziere, welche Sorten du in welchem Beet und welcher Reihe anbauen möchtest. Achte hierbei auf die empfohlenen Pflanzabstände. Diese findest du bei uns immer bei den Informationen zur jeweiligen Sorte.
Tipp: Pflanze nicht einfach drauf los! Pflanzen wie die Zucchini sind anfangs winzig und nehmen am Ende des Sommers jeweils über 1m2 Fläche ein!
Jetzt kann es losgehen. Wie du dir vll. schon gedacht hast, gibt es unterschiedliche Arten ein Beet anzulegen. Für eine 5 bis 10 m2 Fläche empfehlen wir dir die Fläche einfach umzugraben, aufzulockern und von Unkraut zu befreien. Dafür reichen ein Spaten, ein Paar Handschuhe und eine kleine Schaufel. Mach dir hier nicht zu viele Gedanken, sondern probiere es einfach mal aus.
⚠️ Wichtig
Wir raten dringend davon ab das Beet mit Recyclingkarton abzudecken, um Un- und Beikräutern abzutöten. In Recyclingkarton sind oft Rückstände von Kunststoff enthalten. Diese haben in deinem Beet nichts verloren.
Gemüsegarten pflegen ❤️
Du hast dich informiert, geplant, den Garten umgegraben und dein Beet nun endlich vor dir stehen. Ein Traum wurde wahr! Damit dieser aber nicht gleich wieder Platz, geben wir dir noch ein paar nützliche Tipps für die Pflege deines Gartens auf den Weg.
Bewässerung
Der erste und wichtigste Punk ist die Bewässerung deiner Beete. Vor allem im Sommer kommt es je nach Region und Lage oft zu einem zu trockenen Boden. Hier hilft nur eins: Wasser. Benutze wenn möglich nur Regenwasser (z.B. aus einer Zisterne). Dieses enthält wenig bis keine Mineralstoffe wie z.B. Kalk und ist somit die natürlichste und effektivste Art deinen Garten zu bewässern.
Mulch
Bei Mulch handelt es sich um organisches Material (z.B. Rasenschnitt, Holzhackschnitzel etc.) welches du auf die Oberfläche deiner Beete aufträgst. Mulch ist ein wahrer Super-Held und bringt gleich mehrere Vorteile mit sich.
- Durch die Mulchschicht kann weniger Wasser verdampfen und du musst deutlich weniger gießen.
- Die Mulchschicht zersetzt sich mit der Zeit und wirkt so als natürlicher Dünger.
- Un- und Beikräuter haben es deutlich schwerer und du musst diese nur noch selten per Hand entfernen.
Schädlinge
Je nach Pflanzenauswahl wirst du früher oder später mit Schädlingen wie dem Kartoffelkäfer konfrontiert. Aber keine Sorge - das ist vollkommen normal und kein Grund zur Sorge. Trotzdem solltest du Schädlinge entfernen (ohne künstliche und giftige Chemie) zum Beispiel durch Absammeln und immer ein Auge auf deine Schützlinge haben.
Versorgung mit Nährstoffen
Damit dein Garten auch langfristig fruchtbar bleibt, solltest du ein bis zweimal im Jahr Kompost oder Mulch auf deine Beete austragen. Kunstdünger ist somit nicht mehr nötig. Alternativ kannst du auch natürlichen Dünger wie Hornspäne oder Schafwollpellets auf deine Beete ausbringen. Achte hierbei auf die empfohlenen Mengenangaben auf der Packung - weniger ist hier meistens mehr.
Selbst anbauen kann jeder - auf dem Fensterbrett, auf dem Balkon oder im eigenen Garten.
Frisch schmeckt es am Besten 😋
Jeder der schonmal Gemüse wie z.B. Tomaten direkt geerntet und verzehr hat weiß: besser geht es nicht. Das liegt daran, dass du bei selbst angebautem Gemüse den Erntezeitpunkt selbst bestimmen kannst. Supermarktware wird oft unreif geerntet, damit diese noch transportiert werden kann und in der Zwischenzeit nicht schlecht wird. Das wirkt sich natürlich auf den Geschmack aus!
Selbstversorgung for Future 🌎
Selbstangebautes Gemüse ist nachhaltiger als Supermarktware. Zum einen gibt es (außer für die Samen 😉) keine Transportwege - was eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes mit sich bringt. Zum anderen kannst du selbst bestimmen, auf welche Weise du gegen Schädlinge wie z.B. die Blattlaus vorgehst. In der konventionellen Landwirtschaft geschieht das fast ausschließlich mit Giften ☠️ wie Herbiziden oder Pestiziden, welche der Natur nachhaltig schaden können. Außerdem kannst du dein Gemüse mit torfreier Erde anbauen - was bei Supermarktgemüse definitiv nicht der Fall ist.
Gartenarbeit macht Spaß und tut gut 💆
Seit einigen Jahre wird Gartenarbeit wieder richtig modern. Kein Wunder, denn bei unserem stressigen Alltag kommt man immer schlechter zur Ruhe und kann sich entspannen. Hier bietet das Hobbygärtnern einen super Ausgleich. Setzt euch den Strohhut auf, geht ins Grüne und buddelt drauf los! Schon 20 Minuten Gartenarbeit sorgen für geminderte Stress-Symptome und ein erhöhtes Wohlbefinden 😊 durch das Ausstoßen von Glückshormonen wie Serotonin. Jetzt mal ehrlich, habt ihr schon jemals einen traurigen Gärtner gesehen?
Selbstanbau für Gourmets 🧑🍳
Im Supermarkt stehen euch in der Regel nur wenige Sorten zur Auswahl - z.B. 1 Sorte Zucchini. Aber wusstet ihr, dass es es bei so gut wie allen Gemüsearten duzende sich enorm unterscheidende Sorten gibt? Supermarktsorten müssen nur zwei Haupt-Kriterien erfüllen: Aussehen und Gewicht. Der Geschmack steht im Hintergrund 😢. Deshalb: probiert und baut viele unterschiedliche Sorten an. Vor allem, wenn es diese nicht im Supermarkt zu kaufen gibt.
Gesünder als konventionelles Gemüse 👨⚕️
Selbstangebautes Gemüse bringt mehrere gesundheitliche Vorteile mit sich. Zum einen bewegt ihr euch beim Gärtnern, zum anderen entscheidet ihr, welche Stoffe auf und in eurer Ernte landen. Verzichtet auf Gifte und tut euch und der Umwelt etwas gutes 👍