Tomaten pflanzen: Keimung, Zeitpunkt und Standort

Wer leckere Tomaten aus eigenem Anbau ernten möchte, muss den richtigen Standort wählen und den idealen Zeitpunkt für die Pflanzung im Auge behalten. Wir versorgen Sie mit allen wichtigen Infos rund um das Pflanzen von Tomaten.

Drei junge Tomatenpflanzen in Töpfen

Tomaten sind überaus beliebt und finden sich in zahlreichen Gärten, auf Balkonen und Terrassen wieder. Wenn Sie Interesse daran haben, eigene Tomaten anzubauen, ist die Wahl des richtigen Standorts sowie der optimale Zeitpunkt für die Pflanzung entscheidend. Hier finden Sie einige leicht umsetzbare Ratschläge, wie Sie Tomaten im Beet, im Hochbeet oder in Töpfen erfolgreich anpflanzen können.

Wann pflanzt man Tomaten ein?

Tomaten sind Pflanzen, die es warm mögen und Frost nicht vertragen. Sie stellen ihr Wachstum bereits ein, wenn die Temperaturen unter 8 °C sinken. Für die Bildung von Blüten und Früchten brauchen sie eine Bodentemperatur von mindestens 15 °C, idealerweise liegt diese zwischen 19 und 25 °C. Deshalb können Tomaten draußen im Garten oder im Kübel nur in den Monaten angebaut werden, in denen kein Frost droht. In unseren Gefilden ist das meist von Mitte Mai, nach den Eisheiligen, bis etwa Mitte Oktober. Wer ein Gewächshaus hat, kann seine Tomaten oft schon Ende April oder Anfang Mai umsiedeln, da es im Glashaus tagsüber wärmer und nachts nicht so kalt ist.

Tomatensetzlinge in Töpfen

Die Tomatenpflanzen sind in der Regel bereit für die Auspflanzung etwa 2 bis 3 Monate nachdem sie gesät wurden. Dabei hängt der genaue Zeitpunkt von der Aussaat, den Wachstumsbedingungen und der spezifischen Tomatensorte ab. Zu diesem Zeitpunkt sind die Pflanzen meist schon umgepflanzt (pikiert) und erreichen eine Höhe von ungefähr 30 cm mit mehreren ausgebildeten echten Blättern. Bei einer frühen Anzucht und insbesondere bei den kompakt wachsenden Buschtomaten können zum Zeitpunkt der Auspflanzung bereits die ersten Blüten sichtbar sein.

Das ist der beste Standort für Tomaten

Der ideale Platz für Tomaten ist sonnig, windgeschützt und warm, auf lockeren, nährstoffreichen Böden mit einem leicht sauren pH-Wert zwischen 5,5 und 7. Wenn der Boden zu leicht oder zu schwer und nass ist, empfiehlt es sich, die Tomaten in einem Hochbeet oder einem Topf zu ziehen. Dafür eignet sich besonders gut hochwertige Pflanzerde, wie beispielsweise eine spezielle Bio-Tomaten- und Gemüseerde. Diese Erde ist reich an Nährstoffen, enthält viel Kompost und kommt ohne Torf aus, was sie besonders umweltfreundlich macht. Sie wird in Deutschland nachhaltig produziert und verpackt. Diese Tomatenerde ist nicht nur für die Bepflanzung in Kübeln ideal, sondern kann auch als oberste Schicht im Hochbeet, die sogenannte Pflanzschicht, verwendet werden.

Vorgehen: So pflanzen Sie Tomaten richtig ein

Sobald die Tomatenpflanzen groß genug sind und sich ans Freilandklima gewöhnt haben, können sie ins Beet umziehen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist der Pflanzabstand, der für die Gesundheit der Pflanzen sorgt. Es wird ein Abstand von rund 50 bis 80 cm zwischen den Pflanzen und 80 bis 100 cm zwischen den Reihen empfohlen. Platzintensive Sorten wie Wildtomaten oder üppig wachsende Cocktailtomaten benötigen mehr Raum als die eher schlanken und hohen Fleischtomaten. Ein ausreichender Abstand ermöglicht eine gute Luftzirkulation, verhindert, dass die Blätter zu nass bleiben, und reduziert das Risiko von Pilzerkrankungen.

Tomate wird mit Schnur an einem Stab befestigt

Für hochwachsende Tomatenpflanzen sind Stützen wie Holzstäbe oder Schnüre, die an einem Gestell befestigt werden, zu empfehlen. Die Stützen müssen gerade bei Fleischtomaten einiges an Gewicht aushalten können und sollten daher sehr stabil sein. Ideal sind robuste Bambusstäbe, Haselnusszweige oder Metall-Spiralstäbe. Spiralstäbe haben den zusätzlichen Vorteil, dass die Tomaten dank der Spiralen weniger oft angebunden werden müssen. Schnüre wickelt man um den gesamten Stiel, um die Pflanzen nach oben zu führen, während man sie an Holzstäben locker mit Schnüren befestigt. Ein gerader Wuchs erleichtert nicht nur die Ernte, sondern minimiert auch das Risiko, dass sich die Pflanzen oder Früchte durch den Kontakt mit dem Boden mit Krankheiten infizieren.

Tomaten im Hochbeet

Tomaten gedeihen auch hervorragend im Hochbeet, besonders Buschtomaten oder Sorten mit vielen Verzweigungen sind dafür geeignet. Das Einpflanzen in ein Hochbeet unterscheidet sich nicht wesentlich von der Methode im normalen Beet. Als Starkzehrer brauchen Tomaten ziemlich viele Nährstoffe. Um sie optimal zu versorgen, ist es sinnvoll, schon beim Pflanzen Kompost oder einen hauptsächlich organischen Langzeitdünger, wie zum Beispiel einen speziellen Bio-Tomatendünger, unter die Erde zu mischen. Die Nährstoffe werden dann über Wochen hinweg langsam abgegeben, was bedeutet, dass erst nach ungefähr drei Monaten wieder gedüngt werden muss.

Tomaten im Freiland

Für die Freilandkultivierung von Tomaten ist die Wahl widerstandsfähiger Sorten entscheidend. Diese sollten nicht nur gegen Schädlinge und typische Krankheiten wie Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans) widerstandsfähig oder resistent sein, sondern auch robust gegenüber häufigen Problemen wie dem Platzen der Früchte. Zudem ist es wichtig, dass auf dem gewählten Beet mindestens vier Jahre lang keine Tomaten oder andere Nachtschattengewächse wie Auberginen oder Paprika gestanden haben, um bodenbürtige Krankheiten zu verhindern.

Für das Einpflanzen der Jungpflanzen graben Sie im Beet ein möglichst tiefes Loch. Entnehmen Sie die Pflanze vorsichtig aus ihrem bisherigen Topf, indem Sie diesen leicht zusammendrücken und den Strauch behutsam herausnehmen. Setzen Sie die Tomatenpflanze dann in den neuen Topf oder das vorbereitete Loch, sodass nur etwa ein Drittel der Pflanze über der Erdoberfläche bleibt. Entfernen Sie die unteren Blätter, die im Boden liegen würden, um die Bildung neuer Wurzeln entlang des Stängels zu fördern, die später die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser verbessern.

Ein weiterer wichtiger Tipp: Die Auswahl der richtigen Pflanznachbarn kann entscheidend sein, da sie das Krankheitsrisiko minimieren und das Wachstum der Tomaten unterstützen können. Es lohnt sich also, die Begleitpflanzen für Tomaten in einer Mischkultur sorgfältig auszuwählen.

Tomatenbeet im Freiland

Tomaten im Kübel/Topf

Eine andere Option ist, einen großen Topf mit mindestens 10 Litern Volumen für Ihre Tomatenpflanzen herzurichten. Ein größerer Topf macht das Bewässern während der heißen Sommertage einfacher. Wichtig ist, dass der Topf über eine gute Drainage verfügt, um Staunässe zu vermeiden. Füllen Sie zu Beginn nur einige Zentimeter des Topfes mit hochwertiger Pflanzerde. Das verwendete Substrat sollte die gleichen Anforderungen erfüllen wie die Erde, die Sie beim Pikieren der Tomaten verwendet haben. Platzieren Sie die Tomatenpflanze so tief im Topf, dass nur noch das oberste Drittel herausragt, und entfernen Sie alle Blätter, die sich unterhalb dieser Linie befinden. Danach füllen Sie den Topf mit Erde auf und drücken sie leicht fest. Abschließend sollten Sie die Pflanze gründlich gießen.

Tomatenpflanze wird in einen Topf gepflanzt
  • Graben Sie ein tiefes Loch, sodass die Tomatenpflanzen zu zwei Dritteln darin Platz finden.
  • Die beste Zeit für die Pflanzung im Freiland oder im Topf ist ab Mitte Mai, im Gewächshaus bereits ab Anfang Mai.
  • Planen Sie einen Abstand von 50 bis 80 cm zwischen den Pflanzen und von 80 bis 100 cm zwischen den Reihen ein.
  • Sorgen Sie für eine gründliche Bewässerung und geben Sie den Pflanzen die nötige Stütze.
  • Entfernen Sie die unteren Blätter, die im Erdreich liegen würden.
  • Füllen Sie das Pflanzloch oder den Topf mit Erde auf und drücken Sie diese leicht an.
  • Mischen Sie Kompost oder vorwiegend organische Langzeitdünger unter die Erde.

Für eine reiche Ernte ist es zudem wichtig, die nährstoffhungrigen Tomaten angemessen zu düngen. Wir bieten Ihnen praktische Tipps zur Auswahl des richtigen Düngers und zu den optimalen Düngungszeitpunkten.