Tomaten richtig düngen - Anleitung und Tipps

Tomaten sind Starkzehrer und benötigen Stickstoff und Co. um gesund zu wachsen und schmackhafte Früchte auszubilden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Tomaten richtig düngen.

Person pflanzt junge Tomatenpflanzen ein.

Die Tomate (Solanum lycopersicum), ein häufiger Bewohner von Nutzgärten, benötigt viele Nährstoffe und daher auch regelmäßige Düngung. Um sicherzustellen, dass Ihre Tomatenpflanzen gesund wachsen und eine reiche Ernte bringen, ist es wichtig, sie während der Wachstumsphase kontinuierlich zu düngen. Aber wann ist der beste Zeitpunkt für die Düngung? Welche Art von Dünger sollte man wählen und wie wird er korrekt angewendet? In diesem Artikel untersuchen wir diese Fragen detailliert.

Warum sollte man Tomaten düngen?

Tomaten gehören im Vergleich zu vielen anderen Gemüsesorten zu den Pflanzen mit besonders hohem Nährstoffbedarf, weshalb sie auch als Starkzehrer gelten. Oftmals reicht selbst nährstoffreiche Gemüseerde nicht aus, um ihren Bedarf zu decken, besonders wenn die Fruchtbildung beginnt und erste Nährstoffmangelsymptome sichtbar werden. Um Tomaten und andere nährstoffbedürftige Pflanzen gesund zu halten und einen reichen Tomatenernte zu fördern, ist es notwendig, diese zusätzlich zu düngen.

Besonders wichtig sind Stickstoff, Phosphor und Kalium, die in den meisten handelsüblichen Tomatendüngern enthalten sind. Stickstoff ist für das Wachstum der Pflanze und die Bildung von Blättern und Trieben unerlässlich. Phosphor fördert die Blütenbildung und Fruchtbildung, während Kalium die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegen Krankheiten und Schädlinge erhöht.

Welchen Arte von Tomatendünger gibt es?

Grundsätzlich wird zwischen festen und flüssigen, sowie organischen und mineralischen Düngern unterschieden. Alle haben Sie Vor- und Nachteile, die wir Ihnen hier kurz vorstellen möchten.

Fester Tomatendünger

Hierbei handelt es sich um Granulate oder Pellets (z.B. Schafwollpellets oder Blaukorn), die entweder in die Erde eingearbeitet oder auf die Erde gestreut und eingeharkt werden. Diese Dünger geben ihre Nährstoffe langsam und gleichmäßig ab, wodurch die Pflanzen über einen längeren Zeitraum versorgt werden.

👍 Vorteil: Die Nährstoffe werden langsam freigesetzt und die Pflanzen über einen längeren Zeitraum versorgt.

👎 Nachteil: Bei besonders starken Mangelerscheinungen kann die Wirkung zu lange dauern.

Hühnerdünger-Pellets werden in den Boden eingearbeitet.
Hühnerdünger-Pellets werden in den Boden eingearbeitet.

Flüssiger Tomatendünger

Im Gegensatz zu festen Düngern, werden flüssige Dünger in Wasser gelöst und dann gegossen. Diese Dünger wirken schneller, da die Pflanzen die Nährstoffe direkt über die Wurzeln aufnehmen können. Beliebt ist bei vielen Hobbygärtnern auch die Herstellung von Brennnesseljauche als natürlicher Tomatendünger.

👍 Vorteil: Die Nährstoffe werden sehr schnell freigesetzt und können bei Mangelerscheinungen schnell wirken.

👎 Nachteil: Es muss öfter gedüngt werden. Zusätzlich ist eine Überdüngung schneller möglich.

Brennnesseljauche als natürlicher Tomatendünger
Selbst hergestelle Brennnesseljauche ist ein beliebter natürlicher Tomatendünger.

Organischer Tomatendünger

Diese Art von Dünger besteht meist aus organischen Verbindungen von Pflanzen oder Tieren. Diese Dünger sind in der Regel teurer als mineralische Dünger, haben aber den Vorteil, dass sie die Bodenstruktur verbessern und das Bodenleben fördern.

Mineralischer Tomatendünger

Mineralische Düngern stammen aus dem Bergbau oder aus chemischen Produktionsverfahren. Sie sind in der Regel günstiger als organische Dünger und enthalten oft höhere Konzentrationen an Nährstoffen. Die meisten Arten von mineralischen Düngern sind in der Bio Landwirtschaft nicht erlaubt.

Wie oft und wann sollten man Tomaten düngen?

Die Häufigkeit der Düngung von Tomaten variiert je nach Wachstumsphase der Pflanze, der Qualität der Erde und der Düngemittelart. In den frühen Entwicklungsphasen, von der Aussaat bis zum Pikieren, sind Tomatenkeimlinge auf die Nährstoffreserven in den Samen angewiesen und benötigen keine zusätzliche Düngung. In diesem Stadium wirkt sich eine Düngung sogar schädlich auf die Entwicklung der Pflanzen aus. Junge Tomatenpflanzen profitieren vor dem Auspflanzen im Mai von ein bis zwei leichten Düngungen (z.B. mit Flüssigdünger). Bei der Pflanzung sollte ein Langzeitdünger zur Grundversorgung in die Erde eingebracht werden. Über die Wachstumsperiode bis September ist es wichtig, die Nährstoffversorgung regelmäßig aufzufrischen.

Tomaten im Topf düngen

Tomaten, die in Töpfen gezogen werden, haben denselben Nährstoffbedarf wie diejenigen im Gartenbeet, aber sie verfügen über weniger Erdvolumen. Ihre Wurzeln können sich in diesem begrenzten Raum nicht weit ausdehnen, um Nährstoffe zu absorbieren, daher ist eine häufigere Düngung notwendig. Schon bei der Pflanzung sollte ein Langzeitdünger in die Erde eingearbeitet werden, um die Tomaten anfänglich gut zu versorgen. Das Nachdüngen mit Granulat ist im Topf oft schwierig, deshalb sind organische Flüssigdünger eine hervorragende Alternative.

Für das Düngen von Topftomaten gilt: Beim Einpflanzen sollten Sie die Pflanzerde mit Langzeitdünger anreichern. Ab Juni empfiehlt es sich, die Tomaten etwa einmal wöchentlich mit organischem Flüssigdünger über das Gießwasser zu versorgen.

Tomaten im Hochbeet düngen

Hier verhält es sich ähnlich wie bei Tomaten im Topf. Da das Erdvolumen begrenzt ist, ist eine regelmäßige Düngung notwendig. Beim Anlegen des Hochbeets sollte die Erde mit Langzeitdünger angereichert werden. Ab Juni können Sie die Tomaten dann etwa einmal wöchentlich mit organischem Flüssigdünger düngen.

Tomaten im Freiland düngen

Tomaten im Freiland haben mehr Platz für ihre Wurzeln und können sich daher besser mit Nährstoffen versorgen. Dennoch ist es ratsam, die Tomaten im Freiland regelmäßig zu düngen. Hier empfiehlt sich eine Düngung mit Langzeitdünger beim Pflanzen und eine regelmäßige Düngung mit organischem Flüssigdünger ab Juni.

Wie erkenne ich einen Nährstoffmangel bei Tomaten?

Nährstoffmangel bei Tomaten zu erkennen, ist ein wichtiger Schritt, um die Gesundheit und den Ertrag Ihrer Pflanzen zu sichern. Die Symptome eines Mangels können variieren, lassen sich jedoch meist deutlich an den Blättern und Früchten ablesen. Hier sind einige Hinweise, wie Sie Nährstoffmangel bei Tomaten identifizieren können:

Hier eine kurze Liste an möglichen Anzeichen für Nährstoffmangel:

  • Gelbfärbung der Blätter: Ein häufiges Anzeichen für Stickstoffmangel ist die Gelbfärbung der älteren Blätter, die sich vom unteren Teil der Pflanze nach oben ausbreitet. Die Blätter können auch kleiner als normal ausfallen und das Wachstum der Pflanze verlangsamt sich.
  • Blattverformungen: Kaliummangel äußert sich oft durch eingerollte Blattränder und bräunliche Flecken auf den Blättern. Die Früchte können ebenfalls deformiert sein und nicht die gewünschte Größe erreichen.
  • Blasse oder purpurfarbene Blätter: Ein Mangel an Phosphor kann dazu führen, dass die Blätter blassgrün oder leicht purpurfarben erscheinen. Dies betrifft meist die jüngeren Blätter und kann das Wurzelwachstum beeinträchtigen.
  • Kleine Blätter und verkümmertes Wachstum: Magnesiummangel zeigt sich durch eine Gelbfärbung zwischen den Blattadern, während die Adern selbst grün bleiben. Dieses Phänomen ist oft an den älteren Blättern zuerst zu beobachten.
  • Langsames Wachstum und dunkle Flecken: Ein Mangel an Mikronährstoffen wie Eisen und Mangan kann zu einem generell verlangsamten Wachstum und der Bildung von dunklen Flecken auf den jüngeren Blättern führen.
Diese Tomatenpflanze zeigt Anzeichen von Nährstoffmangel.
Diese Tomatenpflanze zeigt Anzeichen von Nährstoffmangel.

Tomaten überdüngt: Anzeichen und Gegenmaßnahmen

Überdüngung bei Tomaten kann auftreten, wenn sie zu hohe Mengen an schnell löslichen Dünger erhalten. Die Symptome einer Überdüngung variieren je nach Nährstoff, können aber verbrannte Wurzeln, übermäßiges Wachstum von Blättern und Trieben, Wachstumsstörungen oder verkümmertes Wachstum umfassen. Diese Zustände machen die Pflanzen anfälliger für Krankheiten und beeinträchtigen die Qualität der Früchte. In akuten Fällen kann es helfen, die Tomatenpflanzen in frische Erde umzusetzen. Eine weitere Möglichkeit zur Korrektur der Überdüngung besteht darin, die Erde gründlich zu wässern, um überschüssige Nährstoffe auszuspülen.

Tomate mit eingerollten Blättern.
Diese Tomate wurde überdüngt. Ursache ist Stickstoffüberschuss.