Die Inkagurke: Alles über Anbau, Pflege und Nutzung des vielseitigen Hörnchenkürbis

Die Inkagurke (Cyclanthera pedata), auch bekannt als Hörnchenkürbis oder Scheibengurke, ist eine bemerkenswerte Pflanze, die in deutschen Gärten noch relativ unbekannt ist. Ursprünglich aus Peru stammend, wird sie zunehmend beliebter, sowohl wegen ihrer kulinarischen Vielfalt als auch wegen ihrer gesundheitlichen Vorteile.

Bild einer Inkapflanze mit Blättern

Herkunft und Botanik

Die Inkagurke stammt aus den Anden Südamerikas, insbesondere aus Peru, Ecuador und Argentinien. Sie gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und bildet eine eigene Gattung. Die Pflanze ist seit Jahrhunderten in Südamerika als Nahrungsmittel und Heilpflanze bekannt. Ihre außergewöhnlichen Eigenschaften und ihre Vielseitigkeit machen sie zu einer faszinierenden Ergänzung für jeden Garten.

Die Inkagurke ist eine einjährige Kletterpflanze, die bis zu fünf Meter hoch werden kann. Ihre Blätter sind handförmig und erinnern an die Blätter der Hanfpflanze. Die Blüten sind unscheinbar, grünlich-gelb und zweigeschlechtlich. Die männlichen Blüten erscheinen in langen Trauben, während die weiblichen Blüten als Einzelblüten vorkommen. Die Früchte sind länglich, hörnchenförmig und oft mit weichen Stacheln besetzt.

Anbau der Inkagurke

Standortwahl und Bodenbeschaffenheit

Die Inkagurke bevorzugt einen sonnigen, warmen Standort. Ein humoser, gut durchlässiger und nährstoffreicher Boden ist ideal. Obwohl die Pflanze relativ kältetolerant ist, gedeiht sie am besten an einem geschützten Platz, beispielsweise an einer Südwestwand oder im Gewächshaus. Auch die Kultivierung in großen Töpfen ist möglich.

Aussaat und Vorkultur

Die Aussaat erfolgt ab Mitte April im Haus. Verwenden Sie Aussaaterde und drücken Sie die Samen etwa 2 cm tief in die Erde. Die Keimtemperatur sollte konstant bei etwa 20 °C liegen. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Die Keimdauer beträgt etwa 2-4 Wochen. Nach den Eisheiligen Mitte Mai können die Jungpflanzen ins Freiland oder in größere Töpfe umgesetzt werden.

Pflanzung und Rankhilfe

Beim Auspflanzen der Jungpflanzen ist eine Rankhilfe unerlässlich, da die Inkagurke lange Triebe bildet. Ein Rankgerüst oder ein stabiles Gitter ist ideal. Achten Sie darauf, die Pflanzen in einem Abstand von etwa 50 cm zu setzen, um ihnen genügend Raum zur Entfaltung zu geben. Arbeiten Sie bei der Pflanzung Kompost oder gut verrotteten Stallmist in den Boden ein, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen.

Inkagurke mit Rankhilfe
Inkagurken brauchen eine Rankhilfe, um sich optimal entfalten zu können.

Pflege der Inkagurke

Nährstoffversorgung

Die Inkagurke gehört zu den Starkzehrern, was bedeutet, dass sie einen hohen Nährstoffbedarf hat. Eine regelmäßige Düngung ist daher entscheidend für ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte. Am besten eignet sich halb verrotteter Stallmist oder Kompost. Während der Wachstumsphase sollten Sie zudem organischen Flüssigdünger oder Hornmehl verwenden. Beinwell-Jauche ist ideal, um den hohen Kali-Bedarf der Pflanze zu decken.

Bewässerung

Die Inkagurke hat einen hohen Wasserbedarf. Besonders während der Fruchtbildung ist eine konstante Wasserversorgung wichtig. Gießen Sie regelmäßig und stellen Sie sicher, dass der Boden stets feucht, aber nicht nass ist. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da sie zu Wurzelfäule führen kann.

Aufleiten und Beschneiden

Da die Inkagurke schnell wächst und lange Triebe bildet, ist es wichtig, die Pflanze regelmäßig am Rankgerüst aufzuleiten. Dies fördert eine gute Luftzirkulation und hilft, Pilzkrankheiten wie den Falschen Mehltau zu vermeiden. Entfernen Sie regelmäßig alte und beschädigte Blätter, um die Pflanze gesund zu halten.

Mischkultur und Fruchtfolge

Bei der Planung Ihres Gartens sollten Sie darauf achten, die Inkagurke nicht an Stellen zu pflanzen, an denen in den letzten vier Jahren Gurken, Kohlgewächse oder Mais gewachsen sind. Ideal sind Hülsenfrüchte, Sellerie und Porree als Vorfrüchte. Vermeiden Sie Mischkulturen, die die Inkagurke beschatten könnten, da sie viel Sonne benötigt.

Ernte und Lagerung

Die Inkagurke fruchtet erst sehr spät im Jahr. Ab Ende August sind die Früchte erntereif. Junge Früchte können roh verzehrt oder eingelegt werden. Sie haben einen knackigen, gurkenähnlichen Geschmack, jedoch mit einem geringeren Wasseranteil als herkömmliche Salatgurken. Ältere Früchte werden gegrillt, gebacken, gebraten oder gedünstet. Entfernen Sie die harten schwarzen Samen vor der Zubereitung.

Tipps zur Lagerung: Inkagurken sind nicht lagerfähig und sollten innerhalb von drei Wochen nach der Ernte verarbeitet werden. Junge Früchte lassen sich gut einlegen, während ältere Früchte besser frisch verarbeitet werden sollten.

Aufgeschnitte Frucht einer Inkagurke
Die Samen der Inkagurke sind dunkel und hart und sollten vor der Zubereitung entfernt werden.

Kulinarische Nutzung der Inkagurke

Die Inkagurke ist vielseitig in der Küche einsetzbar. Hier sind einige Rezepte und Verwendungsmöglichkeiten:

Gefüllte Inkagurken

Zutaten:

  • 20 Inkagurken
  • 150 g Feta
  • 1 EL Frischkäse
  • Ein kleines Bund Schnittknoblauchblätter
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Die kleinen Gurken längs aufschneiden, die Samen entfernen.
  2. Feta und Frischkäse mischen, würzen, Schnittknoblauch hinzufügen.
  3. Die Gurken füllen und bei 210 °C etwa 14 Minuten backen.

Inkagurken-Smoothie

Zutaten:

  • 10 reife Inkagurken
  • ½ Apfel
  • 100 ml Buttermilch
  • Ein Zweig Dill
  • Salz
  • Ein Spritzer Tabasco

Zubereitung:

  1. Die Kerne der Inkagurken entfernen, alle Zutaten mixen und genießen.

Eingelegte Inkagurken

Zutaten:

  • Junge Inkagurken
  • Essig
  • Wasser
  • Salz
  • Zucker
  • Gewürze nach Wahl (z.B. Dill, Senfkörner, Pfefferkörner)

Zubereitung:

  1. Die Inkagurken in Gläser füllen, mit einer heißen Essig-Wasser-Mischung übergießen und verschließen.
  2. Einige Tage ziehen lassen.

Gesundheitliche Vorteile

Die Inkagurke ist nicht nur kulinarisch vielseitig, sondern auch gesundheitlich äußerst wertvoll. Peruanische Schamanen nutzen die Pflanze seit Jahrhunderten als Heilmittel. Moderne Studien haben gezeigt, dass die Inkagurke zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzt:

  • Blutdrucksenkend: Die Flavonoide in der Inkagurke helfen, den Blutdruck zu regulieren.
  • Antidiabetisch: Die Inhaltsstoffe der Pflanze können den Blutzuckerspiegel senken und bei Diabetes helfen.
  • Cholesterinsenkend: Die regelmäßige Einnahme von Inkagurke kann den Cholesterinspiegel im Blut reduzieren.
  • Krebshemmend: Die antioxidativen Eigenschaften der Flavonoide können das Wachstum von Krebszellen hemmen.
  • Immunstärkend: Die Pflanze stärkt das Immunsystem und schützt vor Infektionen.
  • Entzündungshemmend: Inkagurken können entzündliche Prozesse im Körper reduzieren und zur Heilung beitragen.

Krankheiten und Schädlinge

Die Inkagurke ist im Freiland sehr robust und widerstandsfähig gegen viele Krankheiten und Schädlinge. Im Gewächshaus kann sie jedoch von Spinnmilben befallen werden. Hier helfen Raubmilben als natürliche Feinde. Auch der Falsche Mehltau kann ein Problem darstellen. Vorbeugend wirken stärkende Jauchen, wie Ackerschachtelhalm-Jauche, die alle zwei Wochen verabreicht werden. Eine dünne Mulchschicht und ein luftiger Standort sind ebenfalls vorteilhaft.

Inkagurke mit Rankhilfe
Inkagurken sind im Freiland sehr robust und widerstandsfähig gegen viele Krankheiten und Schädlinge.

Vermehrung der Inkagurke

Die Inkagurke lässt sich leicht durch Aussaat vermehren. Die schwarzen Samen werden aus den reifen Früchten gelöst und gut getrocknet. Im nächsten Frühjahr können sie dann wieder ausgesät werden. Die Samen sind mehrere Jahre lang keimfähig.

Tipp zur Samenlagerung: Bewahren Sie die Samen trocken und kühl auf, um ihre Keimfähigkeit zu erhalten. Eine lichtundurchlässige Verpackung, wie ein Papierumschlag oder ein dunkles Glas, ist ideal.

Fazit

Die Inkagurke ist eine faszinierende Pflanze, die in keinem Garten fehlen sollte. Sie ist nicht nur optisch ansprechend, sondern auch kulinarisch und gesundheitlich äußerst wertvoll. Mit den richtigen Anbau- und Pflegetipps können Sie die exotischen Früchte erfolgreich in Ihrem Garten kultivieren und von ihren zahlreichen Vorteilen profitieren. Probieren Sie die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten der Inkagurke in Ihrer Küche aus und entdecken Sie die gesundheitlichen Vorteile dieser einzigartigen Pflanze.